Konsequent unterwegs
Die CSS geht ihren Weg bei der Nachhaltigkeit konsequent weiter. Über die Fortschritte orientiert erstmals ein separater Nachhaltigkeitsbericht.
Nachhaltigkeit gehört zur DNA der CSS und ist in ihrer Unternehmensphilosophie festgehalten: Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit «orientiert sich die CSS Gruppe an den Anliegen der sozialen, der ökologischen und der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Auf diese Weise will sie dazu beitragen, Werte und Nutzen für die Gesellschaft zu schaffen.»
Entsprechend ist Nachhaltigkeit bei der CSS Realität. Es existiert ein breites Portefeuille an Aktivitäten und Engagements zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Ende 2022 wurde eine Fachstelle Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Die CSS will ihre Prozesse im Bereich der Nachhaltigkeit Schritt für Schritt weiterentwickeln.
Fünf Schlüsselbereiche
Im Berichtsjahr wurden die Voraussetzungen für eine zukünftige ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie geschaffen. Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse wurden fünf Schlüsselbereiche definiert: Unternehmensführung, Mitarbeitende, Menschen und Gesundheit, Umwelt und Klima sowie Gesundheitssystem. Eine gezielte Datenerhebung wird es der CSS künftig erlauben, ihre Nachhaltigkeitsleistung präzise zu messen. Das schafft eine solide Grundlage für strategische Entscheidungsfindungen und Nachhaltigkeitsbestrebungen.
Berichterstattung zur Nachhaltigkeit
Für das Berichtsjahr hat die CSS einen separaten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Damit kommt sie den neuen gesetzlichen Anforderungen gemäss Art. 964a ff. OR nach. Er wurde in Anlehnung an die Standards der «Global Reporting Initiative» (GRI, Grundlagen 2021) verfasst und berichtet über die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen der CSS.
Stromverbrauch und Abfallmenge wurden reduziert
Die CSS hat 2023 ihre Finanzanlagen nachhaltiger ausgerichtet. Dabei kam vor allem das «Stewardship»-Prinzip zum Zug. Zudem wurde die CSS als erster Krankenversicherer Mitglied von Swiss Sustainable Finance.
Die CSS setzt bei ihren Finanzanlagen weniger auf den Ausschluss einzelner Titel. Vielmehr steht das Prinzip der «Stewardship» im Vordergrund,
also einer verantwortungsvollen Allokation, Verwaltung und Kontrolle von Kapital. Aus diesem Grund ist die CSS 2023 dem Engagement-Pool von Sustainalytics beigetreten, der sich für die Förderung von nachhaltigen Anlagetätigkeiten einsetzt. Zudem nimmt die CSS wo immer möglich ihre Stimmrechte im In- und Ausland wahr und arbeitet dazu mit zwei spezialisierten Partnern zusammen. Als erster Schweizer Krankenversicherer wurde die CSS im Berichtsjahr zudem Mitglied von Swiss Sustainable Finance. Der Beitritt ermöglicht es, die Kapitalanlagen laufend nachhaltiger auszugestalten.
Stromverbrauch wurde reduziert
Die CSS setzt auch bei ihren Immobilien auf Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit dem Kanton Waadt realisiert sie zum Beispiel am Westschweizer Hauptsitz Lausanne-Vennes ein Stromreduktionsprogramm. Zwischen 2018 und 2023 konnte der Stromverbrauch um 18 Prozent gesenkt werden. Ebenso wird in Lausanne-Vennes und am Hauptsitz in Luzern nur noch erneuerbare Energie verwendet. Analog zu Lausanne-Vennes identifiziert die CSS derzeit auch für den Hauptsitz in Luzern ähnliche, schnell umsetzbare Massnahmen zur Stromreduktion.
Bei den Immobilienanlagen investiert die CSS ausschliesslich in Neubauten mit Minergie-P-Standard oder ähnlichen Standards. Investitionen in Altbauten an innerstädtischen Lagen bleiben aber möglich. 2023 wurde in Zürich-Oerlikon Land für einen geplanten Neubau gekauft, der den geforderten Standards entspricht.
Weniger Abfall produziert
Auch bei der Reduktion der Abfallmenge setzt die CSS laufend Massnahmen um, damit der CO₂-Fussabdruck Schritt für Schritt verringert werden kann. Aus den beiden Hauptgebäuden in Luzern und Lausanne-Vennes wurden Einweggebinde, etwa Pappbecher, grossmehrheitlich verbannt. Gleiches gilt für die Personalrestaurants und die Etagenküchen an den verschiedenen CSS-Standorten.
«Bike to work»
98 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – so viele wie noch nie – nahmen im Mai 2023 an der Aktion «bike to work» teil. An insgesamt 1302 Velotagen legten sie 15 702 Kilometer zurück. Die mit dem Velo gefahrenen Kilometer haben insgesamt 2261 Kilogramm CO₂ eingespart. Das betriebliche Gesundheitsmanagement der CSS hat die Aktion unterstützt.
Engagiert für eine gesunde Schweiz
Die Schweizer Bevölkerung fühlt sich weniger gesund als vor der Corona-Pandemie: Das zeigt die vierte, 2023 publizierte Gesundheitsstudie der CSS.
Die CSS Gesundheitsstudie untersucht seit 2020 den Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung. Ihr spezifischer Ansatz liegt darin, neben dem Gesundheitsverhalten auch das individuelle Empfinden und subjektive Ängste rund um Krank- und Gesundsein in den Blick zu nehmen. Für die Studie 2023 hat das Forschungsinstitut Sotomo im Juni 2023 insgesamt 2432 Personen aus allen Landesteilen befragt.
Ältere fühlen sich angeschlagen
Lebensqualität vor Lebensjahren
Lebenszeit: Hier wird deutlich, dass deren Qualität höher gewichtet wird als die Dauer. Für 54 Prozent steht ein erfülltes Leben an erster Stelle, für 44 Prozent die Gesundheit an sich. Nur für 2 Prozent ist ein langes Leben am wichtigsten.
Die Studienerkenntnisse sind für die CSS als Krankenversicherer und Gesundheitspartnerin hoch relevant. Sie zeigen, wo der Schuh drückt und wo wir als Gesellschaft genauer hinschauen sollten.
CSS Stiftung
Spenden aus «active365»
Rund 110 000 Versicherte der CSS nutzen bereits das Bonusprogramm «active365». Für ihre Aktivitäten erhalten die Nutzerinnen und Nutzer Punkte. Diese können sie sich auszahlen lassen oder im Gesundheitsshop «enjoy365» einlösen. Die dritte Option besteht darin, den Gegenwert ihrer Punkte zu spenden. 2023 haben sich 760 Personen für diese Variante entschieden. Sie spendeten so insgesamt 45 970 Franken. Das Geld kam der Stiftung Joël Kinderspitex sowie Plusport Behindertensport Schweiz zugute.
CSS-Theatergala
Seit bald drei Jahrzehnten gehört die CSS-Theatergala zu den wichtigsten karitativen Anlässen im Kanton Luzern. Der Erlös von 68 000 Franken der 29. Theatergala von Ende Oktober 2023 im Luzerner Theater ging wiederum an die Caritas Luzern. Sie unterstützt damit Armutsbetroffene in der Zentralschweiz.
Spende für Long-Covid-Netzwerk
Die CSS ist Partnerin von Altea Long Covid Network. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Lebensqualität von Menschen, die an Long Covid leiden, zu verbessern. Im Rahmen der Partnerschaft hat die CSS 2023 Altea Long Covid Network mit einer Spende von 100 000 Franken unterstützt.
Sozialeinsätze der Mitarbeitenden
Die CSS bietet den Mitarbeitenden die Gelegenheit, im Team oder als Einzelperson einen gemeinnützigen Sozialeinsatz zu absolvieren.
Diese Möglichkeit haben 2023 rund siebzig Personen genutzt. Unter anderem unterstützten sie im Rahmen des von der Caritas Luzern lancierten und von der CSS finanzierten Mentoring-Programms «zäme vorwärts» Ukraine-Flüchtlinge.
Die Idee hinter dem Projekt: Die freiwilligen CSS-Mentorinnen und -Mentoren stehen den Geflüchteten während mindestens zwölf Monaten in Eins-zu-eins-Tandems zur Seite. Sie helfen in Alltagsfragen, vermitteln soziale Kontakte oder gehen beim Deutschlernen zur Hand. Sie erleichtern so den geflüchteten Menschen das Zurechtfinden in der Schweiz und ergänzen das staatliche Unterstützungssystem. 2023 hat die CSS gemeinsam mit der Caritas Waadt das Projekt auch in der Westschweiz lanciert.
Ausgeglichen durchs Leben
Wer physisch und psychisch ausgeglichen ist, kommt besser durchs Leben. Aus diesem Grund hat die CSS ihre Sponsoringaktivitäten auch 2023 unter das Fokusthema «Balance» gestellt. Mit ihren Engagements unterstützt und fördert sie das physische sowie das mentale Gleichgewicht der Schweizer Bevölkerung.
Der Schwerpunkt lag 2023 auf den insgesamt acht CSS-Family-Weekends, die in der Deutsch- und erstmals auch in der Westschweiz stattfanden. Das im Vergleich zu 2022 vollständig neue Programm wurde gemeinsam mit ausgewiesenen Fachleuten aus den Themenbereichen Natur-, Wildnis-, Erlebnispädagogik, Yogatherapie, Kräuterkunde und Psychologie entwickelt. Die Family-Weekends unterstreichen das Engagement der CSS als Gesundheitspartnerin und sind wohltuend für Körper, Geist und Seele. Sie richten sich an Familien mit Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren. Da die acht Family-Weekends mit jeweils achtzig bis hundert Teilnehmenden praktisch ausgebucht waren, werden alle auch 2024 wieder durchgeführt.
Im wahrsten Sinne des Wortes bewegend waren auch die Coop-Familienwanderungen, bei denen die CSS als Gesundheitspartnerin mitwirkt. Gemäss dem CSS-Fokusthema «Balance» durften die Teilnehmenden am Stand der CSS auf einem Geschicklichkeitsparcours ihr Gleichgewicht unter Beweis stellen, worauf ein CSS-Balance-Champion erkoren wurde. Die zehn Coop-Familienwanderungen, an denen rund 10 000 Personen teilnahmen, widmeten sich auch der Legende von König Artus und dem magischen Schwert Excalibur, das als Folge der Täuschung eines listigen Zauberwesens gestohlen wurde. Mit dem spannenden Abenteuer um die Artus-Sage kamen auch die teilnehmenden Kinder voll auf ihre Kosten.
CSS und SAC – erfolgreich unterwegs
Die CSS ist Haupt- und Gesundheitspartnerin des Schweizer Alpen-Clubs (SAC). Mit der seit über zwanzig Jahren erfolgreichen Partnerschaft will die CSS Gross und Klein für Wanderausflüge in die Schweizer Berge begeistern. Denn Bewegung an der frischen Luft in der Natur ist die beste Erholung und fördert einen gesunden Lebensstil.
Gemeinsam geben SAC und CSS die Karte «Hütten der Schweizer Alpen» heraus. Sie bewirbt das Übernachtungsangebot für CSS-Versicherte in rund 110 SAC-Hütten. Darüber hinaus konnten Hüttenwartinnen und -warte auch 2023 wieder kostenlos Artikel für einen gemütlichen Hüttenaufenthalt bestellen, zum Beispiel Filz-Sitzkissen und für die Kinderspielecke CSS-Hüttenkisten, gefüllt mit «Hüttenzauber»-Mal- und -Rätselheften sowie Malzubehör.
Gemeinsam engagiert für eine bezahlbare Gesundheit
Ein langfristig finanzierbares Gesundheitswesen: Das strebt die CSS mit ihrem gesundheitspolitischen Engagement und den Studien des CSS Instituts für empirische Gesundheitsökonomie an.
Nach 14 Jahren Diskussionen ist ein zentrales Thema, zu dem sich die CSS immer wieder eingebracht hat, vom Parlament verabschiedet worden: die «Einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen» (EFAS). Damit werden künftig nicht bloss die stationären, sondern neu auch die ambulanten Kosten gemeinsam von Kantonen und Krankenversicherern übernommen.
Die CSS begrüsst die Verabschiedung dieser wichtigen Reform, welche die Ambulantisierung fördert und der integrierten Versorgung neuen Schub verleiht. Nach Ablauf der Referendumsfrist wird EFAS im Akutbereich auf den 1. Januar 2028 in Kraft treten – die Pflegeleistungen werden vier Jahre später in die einheitliche Finanzierung integriert.
Integrierte Versorgung und zweites Kostendämpfungspaket
Eine besser koordinierte Gesundheitsversorgung führt zu mehr Effizienz und damit tieferen Kosten. Die CSS anerkennt den Willen des Bundesrats, die integrierte Versorgung im Rahmen des zweiten Kostendämpfungspakets weiter zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist aber grundsätzlich keine zusätzliche Regulierung nötig. Die Krankenversicherer sollten lediglich den notwendigen Handlungsspielraum beibehalten können, um immer innovativere Modelle anzubieten.
Das Paket enthält weitere wichtige Ansätze, die von der CSS seit langem gefordert und unterstützt werden. Dazu zählen zum Beispiel eine Kompetenzerweiterung für die Apothekerschaft sowie die Erlaubnis für die Krankenversicherer, die Daten ihrer Versicherten zu nutzen, um sie individuell über mögliche Einsparungen oder Präventionsmassnahmen zu informieren.
Neue Tarifstruktur
Die bestehende Tarmed-Tarifstruktur führt zu Fehlanreizen im Verhalten der Leistungserbringer, was negative Konsequenzen auf die Kosteneffizienz und Qualität der Leistungserbringung hat. Beim neuen ambulanten Arzttarif zeichnet sich nach einer jahrelangen Blockade eine Lösung ab.
Anfang Dezember 2023 wurden die Genehmigungsgesuche für das neue Tarifwerk TARDOC beim Bundesrat eingereicht, für das sich der Krankenversicherungsverband curafutura und damit auch die CSS stets eingesetzt haben. Die Ärztevereinigung FMH und curafutura beantragen die Genehmigung des Tardoc und dessen Inkrafttreten auf den 1. Januar 2025.
Parallel dazu beantragen der Schweizerische Spitalverband H+ und der Krankenversicherungsverband santésuisse die Genehmigung eines
aus ambulanten Pauschalen einerseits und dem Tardoc andererseits bestehenden Tarifsystems.
Digitalisierung wird gefördert
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat für die CSS höchste Priorität. Erfreulicherweise kommt in diesem Bereich langsam ein frischer Wind auf. Nachdem bereits seit Jahren bekannt ist, dass in der Schweiz ein grosser Nachholbedarf besteht, hat der Bundesrat nun gehandelt.
Im Jahr 2023 hat er eine Vernehmlassung zum elektronischen Patientendossier und dessen Weiterentwicklung eröffnet. Die entsprechende Botschaft wird im Jahr 2024 erwartet. Zudem hat er im November 2023 das Programm zur Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen («DigiSanté») verabschiedet und die Botschaft über einen entsprechenden Verpflichtungskredit an das Parlament überwiesen.
Die rund fünfzig verschiedenen, teilweise komplexen Vorhaben des Programms «DigiSanté» fördern die Umsetzung eines Gesundheitsdatenraums in der Schweiz. Für die Umsetzung des Programms im Zeitraum von zehn Jahren (2025 bis 2034) beantragt der Bundesrat dem Parlament einen Verpflichtungskredit von 392 Millionen Franken.
Wissenschaftspreis für das CSS Institut
Mit seiner datengestützten Forschung und zahlreichen Lehrveranstaltungen leistet das CSS Institut für empirische Gesundheitsökonomie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in der Schweiz.
2023 wurde das Institut für seine Publikation über die individuellen Prämienverbilligungen mit dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie ausgezeichnet. Die Studienautoren zeigen auf, dass es sinnvoll ist, die Prämienverbilligung direkt beim Versicherer von der Prämie abzuziehen, statt diese den Versicherten auf das Bankkonto auszuzahlen. 2023 hat das CSS Institut zudem diverse empirische Analysen zum Schweizer Gesundheitsmarkt erstellt und unter anderem nachgewiesen, dass ein differenzierter Selbstbehalt bei Arzneimitteln kaum zum Wechsel auf günstigere Präparate führt. Eine weitere Untersuchung belegt hingegen, dass eine aktive Orientierung der Versicherten durch der Krankenversicherer mithilft, die Akzeptanz von Generika gegenüber teureren Originalmedikamenten markant zu steigern.
Sein gesundheitsökonomisches Wissen hat das CSS Institut 2023 auch an zahlreichen Veranstaltungen vermittelt. So fanden unter anderem sechs Lehrveranstaltungen an Universitäten und Fachhochschulen statt. Zudem präsentierten Vertreterinnen und Vertreter des Instituts ihre Arbeiten an zahlreichen Kongressen.