Geschäftsjahr 2023

Führende Marktstellung konsolidiert und Ausgabendisziplin bestätigt

Dank vieler neuen Kundinnen und Kunden hat die CSS ihre führende Position in der Grundversicherung gestärkt. Gleichzeitig konnte sie 2023 ihre Verwaltungskosten erneut senken und damit ihre Ausgabendisziplin unter Beweis stellen.

CSS behauptet sich in anspruchsvollem Umfeld

Trotz der Heraus­forder­ungen des Jahres 2023 blickt die CSS auf ein erfolgreiches Geschäfts­jahr zurück.

Mit einem Unternehmensergebnis von 39,1 Millionen Franken steht sie auf einem soliden finanziellen Fundament. Per 1. Januar 2024 waren 1,7 Mil­lio­nen Kundinnen und Kunden bei der CSS versichert. Sie konsolidiert damit ihre führende Marktstellung. Mit innovativen Dienstleistungen, Investitionen in Start-ups und Partnerschaften beschreitet sie in der medizinischen Versorgung neue Wege.

Nebst den hohen Gesundheitskosten sorgten 2023 eine sich ab­schwä­ch­ende Konjunktur, sinkende Kaufkraft sowie steigende Zinsen für ein herausforderndes ökonomisches Umfeld. Den schwierigen Rahmen­bedingungen zum Trotz: Die CSS präsentiert sich als äusserst robust. Sie schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem Plus von 39,1 Millionen Franken ab. Die Prämieneinnahmen beliefen sich auf 7 Milliarden Franken. Ein überzeugendes versicherungs­technisches Ergebnis in der Zusatz­versicherung und eine hohe Kostendisziplin bilden die Basis für den guten Geschäftsabschluss 2023.

Unvermindert steigende Leistungskosten

Die Nachfrage nach medizinischen Leistungen in der Grundversicherung ist ungebrochen und prägte das Kerngeschäft. Operationen, die in den Vorjahren aufgrund der Pandemie nicht stattfinden konnten, wurden nachgeholt. Hinzu kamen die Auswirkungen der Grippewelle Ende des Jahres 2022. Die Ausgaben für Medikamente und Arztbesuche zogen an. Ausserdem wurden vermehrt teure Medikamente in Behandlungen eingesetzt. All dies schlug sich auf die Combined Ratio nieder: Sie beträgt in der Grundversicherung 104,1 Prozent. Werte über 100 Prozent bedeuten, dass die Kosten höher sind als die Prä­mieneinnahmen.

Leistungskosten sind 8,0 Prozent gestiegen

Der Schaden- und Leistungsaufwand in der Grundversicherung belief sich im Berichtsjahr auf 5,73 Milliarden Franken. Pro Arbeitstag zahlte die CSS somit 22,82 Millionen Franken für medizi­nische Leistungen aus. Das entspricht einer täglichen Zunahme von 1,61 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg von 8,0 Prozent im Jahresvergleich. Ambulante Arztbehandlungen (18,5 Prozent), stationäre (20,0 Prozent) und ambulante Spitalleistungen (12,7 Prozent) sowie die Kosten für Medikamente (23,3 Prozent) machen insgesamt knapp drei Viertel aller Ausgaben aus.

Erfreuliches Ergebnis an den Finanzmärkten

Das Anlageergebnis fiel ein Jahr zuvor aufgrund des Krieges in der Ukraine, der Inflation sowie der Zinswende negativ aus. 2023 präsentierte sich die Lage positiver: Die Finanzmärkte haben sich merklich erholt. Die Anlagerendite fiel mit 2,9 Prozent erfreulich aus.

Hohe Ausgabendisziplin bei den Verwaltungskosten

Zur Finanzpolitik der CSS gehört seit jeher, den Aufwand für den eigenen Betrieb möglichst gering zu halten. Der Verwaltungskostensatz konnte seit 2013 sukzessive gesenkt werden. Mit 7,2 Prozent auf Gruppenebene lag der Wert 2023 um 0,3 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Trotz grossem Versichertenzuwachs in den letzten Jahren sind die Verwaltungskosten nicht im selben Ausmass gestiegen. Dies dank Effizienzsteigerungs- und Automatisierungsmassnahmen und des sorgsamen Umgangs mit Prämiengeldern. In der Grundversicherung betrugen die Verwaltungskosten sehr tiefe 3,9 Prozent. Damit gehört die CSS zu den effizientesten Krankenversicherern der Schweiz. Unter den grossen Versicherern ist sie seit Jahren gar führend.

Führende Marktstellung ausgebaut

Per 1. Januar 2024 verzeichnete die CSS 1,70 Millionen Kundinnen und Kunden; 1,52 Millionen sind bei ihr grundversichert. Damit konsolidierte die CSS ihre führende Marktstellung. Sie gewann über alle Versicherungs­produkte hinweg rund 24 800 neue Kundinnen und Kunden hinzu. In der obligatorischen Grundversicherung durfte die CSS rund 29 500 zusätzliche Versicherte begrüssen.

Rechnungskontrolle verhindert Ausgaben in Millionenhöhe

Auch 2023 hat die CSS in der Grundversicherung und bei den Zusatzversicherungen Schritte unternommen, um die Gesundheitskosten zu dämpfen. Dies führte zu Einsparungen von insgesamt 1,25 Milliarden Franken. All diese Massnahmen zahlen sich für die Versicherten aus: Ohne diese Anstrengungen würden die Prämien rund 18 Prozent höher ausfallen.

Die grössten Einsparungen erzielte die sorgfältige Kontrolle der 23,4 Millionen eingegangenen Rechnungen. So liessen sich rund 797 Millionen Franken an ungerechtfertigten Ausgaben verhindern. Der CSS kommt dabei ihr fortgeschrittener Digitalisierungsgrad zugute: Rund 84 Prozent aller Rechnungen werden vollautomatisch kontrolliert, wobei auch künstliche Intelligenz zum Einsatz gelangt. Komplexe Rechnungen prüfen Mitarbeitende manuell.

Ein wichtiger Pfeiler der Rechnungskontrolle ist die Bekämpfung von Versicherungs­missbrauch. Ein Team aus 16 Personen geht Un­regel­mässigkeiten konsequent auf den Grund. 2023 bearbeitete es 280 Fälle von Versicherungsmissbrauch und falscher Rechnungstellung. Auf diese Weise verhinderte die CSS, dass Ärzte, Spitäler sowie Spitex- und Physiotherapie-Anbieter Leistungen im Umfang von über 36 Millionen Franken zu Unrecht vergütet erhielten.

Durchschnittskosten 2023 pro Kopf und Kanton

Leistungskosten KVG in CHF

Aufteilung nach Leistungserbringer 2023

Nettoleistungen KVG (in Millionen CHF)

Die Nettoleistungen der CSS in der Grund­ver­sicherung (KVG) betrugen im Ge­­schäfts­­­jahr 2023 insgesamt 5,5 Milliarden Franken.

Aufteilung nach
alternativen Versiche­rungsmodellen 2023

Anzahl Versicherte (absolut und in Prozent)

Von den rund 1,5 Millionen OKP-Versicherten im Jahr 2023 waren 1,2 Millionen in einem alternativen Versicherungsmodell (AVM) versichert.

Kostendämpfende Massnahmen erzeugen Wirkung

Ergänzend zur Rechnungskontrolle erzielte die CSS weitere Einsparungen in der Höhe von 414 Millionen Franken. Dank telemedizinischer Konsultationen anstelle von Arztbesuchen wurden 39,7 Millionen Franken eingespart und durch Rückforderungen bei Pharmaunternehmen rund 36 Millionen Franken. Zu den Einsparungen beigetragen haben auch unterschiedliche Gesund­heits­angebote wie die Online-Trainings bei depressiven Symptomen, Angst­störungen, Schlafproblemen oder Schmerzen sowie die Begleitung bei Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz.

Kundenbestand 2023

Anzahl Versicherte KVG (absolut und Marktanteil in Prozent)

Engagement in der Gesundheitspolitik

Auch auf systemischer Ebene leistet die CSS einen Beitrag, um die Gesundheitskosten zu dämpfen. Sie engagiert sich für Reformen im Gesundheitswesen, die das Kostenwachstum drosseln und Fehlanreize minimieren. Im Berichtsjahr unterstützte sie unter anderem die Einführung eines neuen Arzttarifs und eine einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen (EFAS). Letztere hat das Parlament 2023 nach 14 Jahren in der Beratung verabschiedet. EFAS tritt frühestens am 1. Januar 2028 in Kraft. Die Digitalisierung bietet enormes Potenzial: Sie steigert die Effizienz und trägt dazu bei, das Gesundheitswesen finanzierbar zu halten. 2023 hat der Bund eine Digitalisierungsstrategie verabschiedet, die in den kommenden zehn Jahren umgesetzt werden soll. Die CSS bringt sich überall dort ein, wo ihr Know-how gefragt ist.

Über 24 Millionen Franken für die Zusatzversicherten

An den Überschüssen aus dem Zusatzversicherungsgeschäft lässt die CSS ihre Versicherten auf vielfältige Weise teilhaben. So belohnt etwa die App «active365» einen aktiven Lebensstil. Mit ihr sammeln die Kundinnen und Kunden in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Achtsamkeit und mentale Gesundheit Punkte. Zusatzversicherte können sich diese auszahlen lassen, sie spenden oder auf der Angebots­­plattform «enjoy365» einlösen. Sie bietet Produkte rund um die Gesundheit zu Sonder­­konditionen an. 2023 zahlte die CSS 24 Millionen Franken an die Kundinnen und Kunden aus: 14,5 Millionen Franken hat sie den Versicherten im Rahmen von «active365» ausbezahlt. Mit 9,5 Millionen Franken wurden Produkte auf «enjoy365» subventioniert.

Beide Apps erfreuen sich grosser Beliebtheit. Rund 112 000 Kundinnen und Kunden nutzten 2023 «active365», was einer Zunahme von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Zeitraum eines Jahres gingen rund 170 000 Bestellungen auf «enjoy365» ein.

Im Berichtsjahr hat die CSS zudem den «CSS Coin» lanciert. Dieser fügt sich in die bestehenden CSS-Apps ein: Mit den auf «active365» gesammelten Punkten können auf der Angebotsplattform «enjoy365» solche «Coins» erworben werden. Ein «Coin» entspricht dem Gegenwert eines Frankens. Die CSS subventioniert die «Coins» im Umfang von 30 Prozent. Einlösen kann man diese bei diversen Partnern in den Kantonen Aargau, Luzern, Schwyz und Waadt. Dazu zählen zum Beispiel Drogerien, Hallenbäder oder Sportgeschäfte. Das Angebot soll künftig ausgebaut und auf die gesamte Schweiz ausgeweitet werden.

Die Versicherten noch mehr ins Zentrum rücken

Kundinnen und Kunden möchten mit ihrem Versicherer unkompliziert in Kontakt treten – je nach Situation per Telefon, Brief, digital oder vor Ort in einer CSS-Agentur. Deshalb hat die CSS im Jahr 2023 weiter in ihre diversen Kundenschnittstellen investiert.

Bis Ende des Jahres nutzten über eine Million Versicherte das digitale Kundenportal «myCSS» und die dazugehörige App. Sie rufen ihre Dokumente auf, sehen auf einen Blick, was der Versicherer vergütet, und reichen Rechnungen ein. 2023 hat die CSS das Portal umfassend modernisiert, um die Nutzung noch intuitiver und einfacher zu gestalten. Nach einer umfassenden Testphase im Jahr 2023 wird die neue Plattform im April 2024 zur Verfügung stehen.

Nebst dem Kundenportal ist das Kundenservice-Center mit seinen drei Standorten in Luzern, Lausanne-Vennes und Breganzona eine wichtige
Anlaufstelle für die 1,7 Millionen Versicherten. Um die steigenden Anfragen zu bewältigen und die Wartezeiten zu verkürzen, hat die CSS im Berichtsjahr zusätzliche Mitarbeitende rekrutiert und die Abläufe verbessert.

Zudem verfügt die CSS mit 96 Standorten in der ganzen Schweiz über ein weit verzweigtes Agenturnetz, das sie schrittweise modernisiert. So stellt sie sicher, dass die Beratung auch in Randregionen gewährleistet ist. Um das persönliche Beratungserlebnis bedürfnisgerechter und einheitlicher zu gestalten, hat die CSS ihren Ansatz weiterentwickelt und vereinheitlicht.

Neue Wege in der medizinischen Versorgung

Die CSS engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für eine kosteneffiziente und qualitativ hoch­stehende medizinische Versorgung. Um das Zu­sam­men­spiel der verschiedenen Instanzen einer Behandlung besser zu koordinieren, haben die CSS und diverse Partner «Well» lanciert: eine digitale Erst­anlauf­stelle für Gesundheitsfragen. 2023 wurde die «Well»-App um ein Dutzend neuer Funktionen ergänzt. Dazu zählen ein Generika-Finder, die Apotheken­suche, ein Allergieverzeichnis sowie die Möglichkeit, Medikamente online zu bestellen. Ende 2023 nutzten rund 24 700 Versicherte die App regelmässig.

Die CSS erweitert ihre Gesundheitsdienstleistungen laufend und treibt die Entwicklung als Gesundheitspartnerin ihrer Versicherten weiter voran. Um die Kundinnen und Kunden noch besser beraten zu können, haben die Gesundheitscoachs vor rund einem Jahr ihre Arbeit aufgenommen. Im Berichtsjahr wurde das Angebot weiterentwickelt. Neu bieten die CSS-Gesundheitscoachs eine umfassende Beratung für Betroffene von Long Covid an.

Investitionen in innovative Start-ups

Die CSS investiert in Start-ups, die das Gesundheitswesen mit innovativen Lösungen weiterbringen. 2023 hat sie vier Investments getätigt. Die Firma Entyre stellt pflegende Angehörige an und unterstützt sie mittels Schulungen und einer Software bei der Versorgung der Pflegebedürftigen. Die Marta GmbH betreibt eine Plattform für Betreuungskräfte, auf der sie ihre Dienstleistungen Pflegebedürftigen anbieten können. «DasLab» wiederum hat eine digitale Plattform entwickelt, die Gesundheitsdienstleister, Patientinnen und Patienten sowie Labore vernetzt und Zugang zu medizinischer Testdiagnostik ermöglicht. Das Start-up Kranus Health GmbH entwickelt digitale Therapien im Bereich Männergesundheit.

Schliesslich hat die CSS ihr Engagement für Start-ups intensiviert, die sich in der Gründungsphase befinden. Gemeinsam mit dem EPFL Innovation Park (eine Initiative der École Polytechnique Fédérale in Lausanne) hat sie das Programm «Future of Health Grant» ins Leben gerufen. Im Berichtsjahr feierte es sein einjähriges Bestehen. Aus mehr als 180 eingegangenen Bewerbungen wurden 2023 sechzehn Start-ups ausgewählt. Diese erhalten jeweils bis zu 50 000 Franken finan­zielle Unterstützung sowie massgeschneiderte Coachings.

Berichte

Editorial
CEO und VRP blicken zurück

Gemeinsame Zeit

Gilles und Joel
Man weiss nie, was als Nächstes passiert: Plötzlich nimmt das Leben eine unerwartete Wendung.
Markus und Karin
Wer das Haus der Familie Oppliger betritt, wird lautstark von Cody, einem Australian Shepherd, begrüsst.
Beatrice und Frau Wagner
Beatrice Schmuki war schon immer sehr engagiert. Anderen zu helfen, liegt ihr im Blut und bereitet ihr grosse Freude.
Alma und Lejla
sind nicht nur Mutter und Tochter – sie sind auch beide an Long Covid erkrankt.
Melanie, Natascha und Ramona
haben oft einen vollen Terminkalender.